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Weisser Winterkalvill#

Winterapfel#

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"Heimatlexikon - Unser Österreich"
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Weisser Winterkalvill
Weisser Winterkalvill
© Arche Noah
Weisser Winterkalvill
Weisser Winterkalvill
© Arche Noah

HERKUNFT: #

Der weiße Winterkalvill stammt aus Frankreich und gehört zu den bekanntesten ältesten und wegen seiner geschmacklichen Qualität zu den früher verbreitetsten Sorten. Schon 1598 beschrieben und erwähnt, ist er in seinem Herkunftsland als Calvill blanche d´hiver bekannt. Im deutschen Sprachraum gab es sehr viele Lokalbezeichnungen wie z.B. Französischer Quittenapfel, Eckapfel, Erdbeerapfel, Paradiesapfel. Durchgesetzt hat sich jedoch die Bezeichnung Weißer Winterkalvill. Ein alter Baum dieser schon seltenen Sorte wurde im östlichen Weinviertel und im nördlichen Wienerwald gefunden.

FRUCHTBESCHREIBUNG: #

Die Frucht ist groß bis sehr groß, 60–80 mm breit und 50–70 mm hoch, flachkugelig bis kugelig, nach dem Kelch zu nimmt sie immer etwas mehr ab als nach dem Stiel, ist charakterisiert durch die stark hervortretenden, oft 1 cm hohen, regelmäßig um den Kelch sich verteilenden und deutlich bis zur Stielfläche verlaufenden 5 Rippen, mitunter können zwischen diesen Hauptrippen noch einzelne flachere Rippen erkennbar sein, schwach stielbauchig, nach dem Stiel zu ist die Frucht abgeplattet, Querschnitt eckig.

SCHALE: #

ist glatt, geschmeidig, etwas glänzend, grünlichgelb, später gelb, sonnseits zuweilen goldiger, selten, in manchen Jahren und speziellen Standorten vermehrt rötlich angeflogen. Punkte ziemlich zahlreich, fein bis grob, teils hellbraun, mitunter weißlich umhoft, teils zart weißlich bereift, welkt nicht oder nur selten sehr spät. Geruch schwach.

KELCH: #

ist geschlossen bis offen, wollig, Blättchen mittelbreit, am Grunde nicht oder wenig getrennt, nach innen geneigt, mit bisweilen langer aufrechter etwas nach außen gebogener Spitze, Einsenkung tief bei kleinen Früchten mitteltief, weit, Kelchhöhle kegeltrichter- bis trichterförmig, Staubfäden übermittelständig, Rand stark gerippt bis höckrig.

STIEL: #

ist holzig, mittelstark, 13 bis 23 mm lang, grünlich oder grünlichbraun, Höhle tief, mittelweit, faltig, meist etwas berostet.

FRUCHTFLEISCH: #

ist hellgelbweißlich, feinzellig, etwas locker, mürbe, recht saftig, von edelkalvillartigem süßsäuerlichem ausgezeichnetem Geschmack, wenig vorherrschend weinig, fast eben so süß.

KERNHAUS: #

ist relativ klein, mittelständig,

BAUMEIGENSCHAFTEN: #

Der Wuchs ist in der Jugend nur auf sehr guten Standorten stark, der sich aber sehr bald erschöpft, soferne nicht durch geeignete Schnittmaßnahmen und einem Überfluß an Nährstoffvoräten im Boden nachgeholfen wird. Sehr willige Fruchtholzbildung, großes Blatt.

GEEIGNETE BAUMFORM: #

Die Sorte sollte wegen dem hohen Pflegeaufwand, dessen sie bedarf, nur auf schwächer wachsende Typenunterlagen veredelt werden. Am besten ist die Erziehung als Spalier.

BODEN- UND KLIMAANSPRÜCHE: #

Die Ansprüche sind äußerst hoch. Nur für beste Apfelböden, wo reichlich Vorräte sämtlicher Nährstoffe vorhanden sind. Anbau nur in warmen Lagen, bevorzugt an nach Süden ausgerichteten Mauern.

BLÜTE: #

Blüte ist früh bis mittelfrüh, wenig widerstandsfähig.

POLLENSPENDER: ja: Pollen ist gut#

BEFRUCHTUNGSPARTNER: sind früh bis mittelfrüh blühende gute Pollenbildner. PFLÜCKREIFE: nicht vor Mitte Oktober, Früchte sollen möglichst lange am Baum bleiben.

GENUSSREIFE: #

Dezember bis März

LAGEREIGENSCHAFTEN: #

Ernte und Lagerung muß sorgfältig geschehen, da die Früchte sehr druckempfindlich, gute Überwachung notwendig, unter günstigen Bedingungen gut lagerfähig.

ERTRAG UND EIGNUNG: #

Der Fruchtansatz entspricht nicht immer der reichen Blüte, bisweilen Auslese an erstklassigen Früchten gering. Nur bei bester Pflege Ertrag hoch. Hervorragender Tafelapfel

PFLEGEHINWEISE: #

Intensive Schnittpflege zur Erhaltung der Wüchsigkeit, hoher Nährstoffbedarf, intensiver Pflanzenschutz.

KRANKHEITSANFÄLLIGKEIT: #

anfällig für alle Krankheiten und Schädlinge, Kupferempfindlich, Schorf, Mehltau, Krebs, Blutlaus, Knospen- und Apfelwickler.

Logos

Bilder und Beschreibung mit freundlicher Genehmigung von der Arche Noah, A-3553 Schiltern, in Zusammenarbeit mit dem Amt d. NÖ Landesregierung, Abt. Naturschutz. Dieses Projekt wird von der EU und dem NÖ Landschaftsfonds kofinanziert.

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler (auf der Basis von Datenblättern von der Arche Noah)