Wiedereröffnung Oper#
DIE WIEDERERÖFFNUNG DER STAATSOPER#
5. November 1955. Zur feierlichen Eröffnung der wieder aufgebauten Staatsoper dirigiert Karl Böhm Beethovens Oper „Fidelio".Das 1869 eröffnete Haus am Ring war nach einem Bombenangriff am 12. März 1945 fast völlig niedergebrannt.
Bereits im Oktober traf als Geste der Sowjetunion eine Spende von zwei Millionen Schilling ein. 1948 wurde ein Architekturwettbewerb für den Wiederaufbau ausgeschrieben. Unter der Leitung der Architekten Erich Bollenstern, Otto Prossinger, Zeno Kosak und Felix Cewela wurde der Bau in seiner ursprünglichen Gestalt renoviert und im Innern behutsam modernisiert.
Der Entwurf für den Eisernen Vorhang stammt von Rudolf Hermann Eisenmenger. Die aus Steuergeldern und privaten Spenden bestrittenen Kosten für den
Wiederaufbau waren gewaltig. Sie entsprachen fast einem Jahresbudget für den gesamten Wohnungswiederaufbau.
Die Wiedereröffnung ist ein Fest für Wien und Österreich, ein internationales Ereignis: Berichterstatter aus aller Welt, ausländische Prominente aus Kultur und Wirtschaft reisen an, als Ehrengäste sitzen berühmte österreichische Emigranten wie Bruno Walter, Lotte Lehmann oder Oskar Kokoschka im Auditorium.
Und draußen am Ring: ein „Stehparterre" unter freiem Himmel für 30 000 Wiener, die vor dem erleuchteten Gebäude begeistert und gerührt der Aufführung über Lautsprecher folgen.
Nirgends findet die endlich zurück gewonnene Souveränität des Landes für sie einen tieferen Ausdruck als in diesem Symbol des kulturellen Wiederaufbaus.
Nach der Eröffnung folgte rasch eine Reihe weiterer Premieren: „Don Giovanni", „Die Frau ohne Schatten", „Aida", „Die Meistersinger", „Der Rosenkavalier" und „Wozzeck".
Quellen#
- Text aus Stadtchronik Wien, Verlag Christian Brandstätter