Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Zwentendorf#

Logo ServusTV
"Heimatlexikon - Unser Österreich"
Ein Projekt von ServusTV in Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum

Kernkraftwerk Zwentendorf
Der Donauradweg passiert das Kernkraftwerk Zwentendorf.
Foto: Beroesz. Aus: Wikicommons unter CC

Zwentendorf an der Donau liegt in Niederösterreich im Bezirk Tulln. Zwentendorf an der Donau, Niederösterreich

Bekannt wurde der Ort durch das in den 1970er Jahren geplante Atomkraftwerk. Die Inbetriebnahme des AKW konnte durch Proteste und eine Volksabstimmung am 5. 11. 1978 (mit 50,47 zu 49,53 Prozent) verhindert werden. Geplant wurde ein Siedewasserreaktor mit dessen Bau am 4. 4. 1972 begonnen wurde. Die Errichtung der Anlage kostete 5,2 Milliarden Schilling (377,9 Millionen Euro). Die Anlage steht noch immer am Ufer der Donau.

Lange stand die Anlage verlassen dar und war Wind, Wetter, sowie unerlaubten Besichtigungstouren von Abenteurern und Obdachlosen ausgesetzt und verfiel immer mehr. 2002 wurde mit der Renovierung des ehemaligen AKWs begonnen. So avancierte Zwentendorf zu einer detailgetreuen Nachbildung für Atomkraftwerke die in Deutschland noch immer in Betrieb sind und dient als Weiterbildungszentrum für deutsche Techniker und anderes Personal, sowie teilweise auch als Ersatzteillager. Große Anlageteile wie Turbinen und Generatoren wurden bereits verkauft.

AKW Zwentendorf, Maschinenhaus mit Lagerplatz
AKW Zwentendorf, Maschinenhaus mit Lagerplatz auf der rechten Seite für abgebaute Turbinenteile.
Foto: Jh-Furth. Aus: Wikicommons unter CC

Der niederösterreichische Energieversorger EVN kaufte das stillgelegte AKW Zwentendorf im Jahr 2005 um 2,5 Millionen Euro. Da das 24-Hektar-Areal bereits ein zugelassener Kraftwerks-Standort ist, stellt das Gelände eine günstige Investition dar. Den Standort will die EVN für Energie aus erneuerbaren Quellen nützen.

2010 wurde gemeinsam mit der Technischen Universität Wien das Photovoltaik-Forschungszentrum Zwentendorf mit einer 190 kW Photovoltaik-Anlage gegründet.

Neues Medieninteresse erweckte das Kraftwerk während der Katastrophe im Kernkraftwerk Fukushima I (März 2011), da die beiden Kraftwerke annähernd baugleich sind. So ergibt sich die einfache Möglichkeit für Medien, Bilder aus dem Inneren eines Reaktors zu zeigen. In Fukushima I haben die Blöcke 1 bis 6 ebenfalls Siedewasserreaktoren, die Blöcke 2 bis 5 eine ähnliche Bruttoleistung wie der Zwentendorf-Reaktor und der Baubeginn war zeitlich ähnlich (zwischen 1969 und 1973): im Vergleich dazu war der Baubeginn Zwentendorf 1972.

Quellen#


Redaktion: S. Erkinger-Kovanda