Almássy, Susanne#
* 15. 6. 1916, Wien
† 16. 2. 2009, Wien
Schauspielerin
Die Offizierstochter wollte eigentlich die Diplomatenlaufbahn einschlagen, begann jedoch nach einem Intermezzo an der Musikakademie mit dem Schauspielunterricht. Nach zwei Jahren schied sie aus der Akademie, um in Gera als "jugendliche Salondame und Liebhaberin" ihr Bühnendebüt zu feiern. Danach kam sie über Chemnitz nach Hamburg, zunächst an das Schauspielhaus, dann an das Thalia-Theater. Sie spielte in Lustspielen und Komödien. Erst nach dem 2. Weltkrieg verlegte sie ihren dauernden Wohnsitz nach Wien, gastierte aber immer wieder auswärts (u. a. in Berlin, Basel, Zürich) und nahm auch Rollen in Film und Fernsehen an. Stets bevorzugte sie das Wanderleben und die Herausforderung, sich immer wieder vor neuem Publikum zu bewähren, gegenüber der Geborgenheit in einem Ensemble. "Ich bin überall ein bisschen ungern", zitiert sie Alfred Polgar. In Wien blieb sie jedoch dem Josefstädter Theater treu (seit 1948), spielte aber auch mehrmals am Burgtheater. Die darstellerische Spannweite der großen Menschengestalterin ist breit. Sie hat 220 Frauenrollen verkörpert, viele davon in Solostücken, aber auch in Stücken von Shakespeare, Strindberg und Schnitzler ebenso wie moderne Rollen und Partien in Musicals, u. a. "Gigi". Ihr erster Film war "Der Engel mit dem Saitenspiel". Almássy ist mit dem Schauspieler und Regisseur Rolf Kutschera verheiratet.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992