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Apfalter, Herbert#


* 22. 9. 1925, Pregarten (Oberösterreich)

† 26. 8. 1987, Weistrach bei Amstetten (Niederösterreich)


Industriemanager


Der studierte Diplomkaufmann begann seine Laufbahn 1949 in der Finanzabteilung der VOEST. Bereits 1961 erhielt er die Prokura, 1966 wurde er zum Leiter der Finanzwirtschaft berufen. Nach der Fusion von VOEST und Alpine 1973 war er für das gesamte Finanzwesen verantwortlich. Mit 1. August 1977 wurde er zum Generaldirektor des Konzerns bestellt. Schon seit Beginn der 70er Jahre wirkte Apfalter in zahlreichen Industrieunternehmen als Mitglied des Aufsichtsrates und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Im November 1985, als die fragwürdigen Ölgeschäfte der Intertrading, einer Tochter der VOEST, bekannt wurden, musste Apfalter resignieren. Obwohl ihm als Unternehmensleiter beachtliche Erfolge geglückt waren, wie der Einstieg in neue Technologien, ein Modernisierungsschub in großen Bereichen oder die Forcierung des Anlagenbaus und des Elektronikzweigs, fielen auch schwere Rückschläge und Skandale in seine Ära. Der weltweiten Stahlkrise konnte im Rahmen des Unternehmens kaum gegengesteuert werden, Neueinstiege wie die Kunststoffflaschenerzeugung oder die Produktion von Chips erwiesen sich als Flops. Noch 1974 vom Wirtschaftsmagazin "Trend" zum "Mann des Jahres" gewählt, war sein Sturz nicht aufzuhalten. Über die umstrittenen Waffengeschäfte des Konzerns hatte er nach seinem Rücktritt strengstes Stillschweigen bewahrt. Sein plötzlicher Herztod - Apfalter hatte einen Herzschrittmacher - bleibt von Gerüchten umrankt.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992