Apostel, Hans Erich#
* 22. 1. 1901, Karlsruhe
† 30. 11. 1972, Wien
Komponist
Apostel studierte zunächst am Konservatorium seiner Heimatstadt und kam 1921
nach Wien, wo er bis 1925 Schüler von
Arnold Schönberg
war. Er arbeitete dann mit
Alban Berg
bis zu dessen Tod eng zusammen und
wurde zu einem der konsequentesten Vertreter der Zweiten Generation der
Neuen Wiener Schule der Musik. Obwohl er an die Tradition der
klassischen österreichischen Musik anzuknüpfen versuchte, behielt er die Form-
und Konstruktionsprinzipien Schönbergs bei. Der bedeutende Komponist,
der als Privatmusiklehrer, Dirigent und Pianist tätig war, hat ein
kleines, aber substantielles Werk hinterlassen: Orchester- und
Kammermusik, darunter drei Streichquartette, Vokalmusik nach Mörike,
Hölderin, Rilke, Trakl u. a., Klaviervariationen nach einer
Kokoschka-Mappe (1928), Chöre und Sonaten; am häufigsten aufgeführt
werden das 1958 entstandene Klavierkonzert op. 30, und die
"Fischerhaus-Serenade" für 12 Instrumente von 1972.
Apostel wurde 1946
Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik, Sektion
Österreich; 1948 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Wien und 1952 den
Staatspreis.
Literatur#
- H. Kaufmann, Hans Erich Apostel (1965)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992