Ausch, Karl#
* 8. 2. 1893, Wien
† 21. 6. 1976, Wien
Journalist und Ökonom
Nach der Handelsakademie war
Ausch zunächst im Bankgeschäft tätig,
wechselte jedoch zur sozialdemokratischen Zeitung
"Das Kleine Blatt", wo er als Redakteur bis
1934 tätig war. 1937 emigrierte
Ausch nach England. Nach seiner Rückkehr
1945 begann er als Wirtschaftsredakteur in der "Arbeiter-Zeitung"
(1946-1959). Als hervorragender Wirtschaftsfachmann seiner Partei (SPÖ)
wurde er im Dezember 1952 als Generalrat in die Oesterreichische Nationalbank
berufen. Er gehörte außerdem in der Ära
Reinhard Kamitz
dem
Währungspolitischen Ausschuss an. 1960-1963 war er im Vorstand der
Girozentrale der österreichischen Sparkassen.
In der eigenen Partei, aber auch beim politischen Gegner galt
Ausch als
Mahner und Warner, nicht über die Grenzen der wirtschaftlichen
Möglichkeiten hinaus zu leben. 1968 veröffentlichte er sein Standardwerk
"Als die Banken fielen", in dem er sich mit der Bankengeschichte der 1.
Republik auseinandersetzte. Sehr kritisch nahm er zu
Seipels
Sanierungswerk Stellung und vertrat die Ansicht, dass weder
Arbeitslosigkeit noch Inflation schicksalhaft, sondern selbstbestimmt
gewesen sind. 1964 erhielt
Ausch den Publizistik-Preis der Stadt Wien.
Werke#
- "Erlebte Wirtschaftsgeschichte" (1963)
- "Als die Banken fielen" (1968)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992