Benatzky, Ralph #
(eigentlich Rudolph, Josef, Franz)
* 5. 6. 1884, Mährisch-Budweis
† 16. 10. 1957, Zürich
Operettenkomponist
Benatzky besuchte die Militärakademie in Wien, studierte dann an der
Universität Germanistik (Promotion: 1911) sowie gleichzeitig an den
Musikakademien in Prag und München. Gemeinsam mit seiner Frau Josma Selim
trat er in München, Nürnberg, Berlin und Wien in zahlreichen Kabaretts
auf, schrieb Chansons und Wienerlieder, wie "Ich muss wieder einmal in
Grinzing sein" und "Ich weiß auf der Wieden ein kleines Hotel", und
wandte sich dann der Operette und dem musikalischen Lustspiel zu. Nach
zahlreichen erfolgreichen Revuen landete er mit der Operette "Im weißen
Rößl", die 1930 in Berlin uraufgeführt wurde, einen Weltdauererfolg. Es
folgten weitere musikalische Lustspiele wie "Bezauberndes Fräulein"
(1933) oder "Axel an der Himmelstür" (1936). Er schrieb insgesamt mehr
als 2000 Lieder und Chansons, etwa 110 Bühnenwerke und Musik zu rund
220 Filmen. 1938 emigrierte er in die USA, kehrte nach dem Krieg nach
Europa zurück und lebte bis zu seinem Tod vorwiegend in Zürich. Er wurde
in St. Wolfgang am Wolfgangsee (Oberösterreich) bestattet.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992