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Blöchl, Johann#


* 12. 7. 1895, Siegelsdorf bei Lasberg (Oberösterreich)

† 4. 4. 1987, Linz


Bauer und Politiker


Nach dem Besuch der Pflichtschule war Blöchl in der elterlichen Landwirtschaft tätig. 1915 rückte er ein, 1919 übernahm er daheim den Hof. Er engagierte sich in zahlreichen landwirtschaftlichen Interessengemeinschaften, er gründete die Lasberger Krankenkasse und die Freistädter Molkereigenossenschaft. Als Vertreter des Katholischen Volksvereins, der später in der Christlichsozialen Partei aufging, war Blöchl politisch in seiner Gemeinde tätig. 1931 erreichte er ein Nationalratsmandat, das er bis 1934 ausübte. 1934- 1938 vertrat er bäuerliche Interessen im Bundeswirtschaftsrat. Im März 1938 wurde Blöchl aller seiner Ämter enthoben. Er rückte zur deutschen Wehrmacht ein. 1941-1943 in Haft, wurde er im Zuge der Verfolgungen nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler (20. Juli 1944) erneut verhaftet und im Jänner 1945 wegen Hochverrats angeklagt, kam aber mit 9 Monaten Arrest davon. Nach Kriegsende wurde er im Juli 1945 Staatsbeauftragter für das Mühlviertel, damals sowjetische Besatzungszone, was etwa dem Rang eines Landeshauptmannes entsprach. Diese Funktion übte er mit Geschick und Fingerspitzengefühl gegenüber der Besatzungsmacht aus, was ihm die ehrende Bezeichnung "Vater des Mühlviertels" eintrug. Nach dem Staatsvertrag wirkte er noch bis 1966 als stellvertretender Landeshauptmann von Oberösterreich



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992