Boeckl, Herbert#
* 3. 6. 1894, Klagenfurt
† 20. 1. 1966, Wien
Maler
Der Sohn eines Ingenieurs besuchte die Realschule in Klagenfurt und studierte Architektur an der Wiener Technischen Hochschule. Als Maler Autodidakt, erhielt er nach Studienreisen 1935 eine Professur für Malerei an der Wiener Akademie der Bildenden Künste. Boeckl eindringlichste Werke stammen aus den 20er und frühen 30er Jahren. Er gilt als Hauptvertreter des österreichischen malerischen Expressionismus jener Zeit. Später schuf er klar gegliederte, flächige Stilleben, Landschaften, Akte und religiöse Arbeiten. Er hinterließ auch ein umfangreiches graphisches CEuvre, in dem ihm mit den unterschiedlichsten Zeichenmitteln (Bleistifte, Kreide, Tuschfeder und v. a. Kohle) fast "malerische" Effekte gelangen. 1952-1960 entstand der berühmt gewordene Freskenzyklus in der Engelskapelle des Stiftes Seckau (Steiermark). Boeckl leitete damit - zusammen mit den "Dominikaners-Porträts (1947/48) - eine Renaissance religiöser Kunst in Österreich ein. Zu seinen späteren Werken zählen ferner Gobelins für die Stadthalle in Wien und das neue Salzburger Festspielhaus. Der bedeutende Maler zählt zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der österreichischen Nachkriegszeit. 1964 vertrat er sein Land auf der Biennale in Venedig.
Literatur#
- G. Frodl, Herbert Boeckl (1976)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992