Bottoli, Oskar#
* 16. 11. 1921, Wien
† 19. 9. 1995, Wien
Bildhauer
Der Sohn eines Fleischhauermeisters besuchte die Pflicht- und
Handelsschule; ab 1936 beschäftigte er sich mit dem Segelflug. Im 2.
Weltkrieg verwundet, schnitzte er als Rekonvaleszent in Salzburg seine
ersten Figuren. 1945 kehrte er nach Wien zurück und bezog die Akademie
der Bildenden Künste, wo er Schüler von
Fritz Wotruba
wurde. Seit
1953 ist
Bottoli freischaffender Bildhauer. Seine Skulpturen aus Stein und
Bronze (der Künstler hat vergessene Bronzetechniken wiederbelebt) haben
den Menschen zum Gegenstand, als Torso, Büste, Kopf und in verschiedenen
Körperhaltungen. Seine Steinfiguren haben etwas "Archaisches" und wecken
in ihrer Ursprünglichkeit Erinnerungen an die altägyptische
Bildhauerkunst ("Sitzender Mann" und das Figurenwerk der
Schöngrabener-Kirche "Triptychon"), während den Bronzeplastiken,
materialbedingt, ein expressiver Ausdruck innewohnt. Zahlreiche Werke
des Künstlers verdanken dessen Beschäftigung mit der Literatur ihre
Entstehung, so "Dicke Margot" nach Frangois Villon oder "Don Quichotte"
nach Cervantes.
Literatur#
- E. Hilger, B. Steine, Bronzen, Zeichnungen (1983)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992