Buttinger, Josef#
* 30. 4. 1906, Waldzell (Oberösterreich)
† 4. 3. 1992, New York
Parteisekretär und Publizist
Schon mit 13 Jahren trat
Buttinger in den Dienst bei Bauern. Nach der Übersiedlung seiner Eltern nach Schneegattern wurde er Glasarbeiter.
Sehr früh trat er der Gewerkschaft und der SDAP bei und brachte es zum
Führer der Arbeiterjugend in Schneegattern und später in Wels. Als sein
Betrieb zusperren musste, widmete er sich seiner Weiterbildung und lernte
Sprachen. Nach Absolvierung der Arbeiterhochschule in Wien ging er als
Parteisekretär nach St. Veit an der Glan (Kärnten). Im Zuge der
Februarereignisse 1934 verhaftet, ging
Buttinger nach seiner Entlassung in die
Illegalität. 1935-1938 wurde er Führer der "Revolutionären Sozialisten".
Die Bekanntschaft und spätere Ehe mit der wohlhabenden Amerikanerin
Muriel Gardiner ermöglichte ihm 1938 die Emigration nach Paris und
später nach Amerika, nachdem beide zahlreichen Gesinnungsgenossen die
Flucht ins rettende Ausland erleichtert hatten. In Paris war
Buttinger in
österreichischen Emigrantenorganisationen tätig. 1953 erschien sein
Erinnerungswerk
über die Jahre der Illegalität unter seinem seinerzeitigen Pseudonym
Gustav Richter, ein Buch, das bei Parteifreunden zum Teil Kritik
auslöste. In den 50er Jahren wurde er als Delegierter internationaler
Flüchtlingsorganisationen nach dem Genfer Vietnam-Abkommen nach Vietnam
entsandt. Ein Kenner des Landes, veröffentlichte er zahlreiche Bücher
über Vietnam, in denen er das amerikanische Engagement verteidigte, was
zu Unstimmigkeiten mit seinen österreichischen Freunden führte.
Werke#
- "Am Beispiel Österreich" (1953)
- "Vietnam: a dragon embattled" (1967)
- "Vietnam. A political history" (1967)
- "Rückblick auf Vietnam" (1976)
- "Die Geschichte meiner Jugend" (1977)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992