Elmayer-Vestenbrugg, Willy#
* 27. 5. 1885, Wien
† 7. 11. 1966, Wien
Tanzschulbesitzer und Anstandslehrer
Der Sohn eines Feldmarschalleutnants schlug die Laufbahn eines
Berufsoffiziers ein und absolvierte die Militärakademie in Wiener
Neustadt. Er galt als einer der erfolgreichsten und kühnsten Reiter der
k. u. k. Armee. Nach dem 1. Weltkrieg, in dem er mehrfach verwundet
wurde, stand er vor einem Neubeginn. Er eröffnete 1919 in Wien eine
Tanzschule und kurz darauf ein Zweiginstitut in Berlin. Ab 1935
arrangierte er den "Ball der Stadt Wien" sowie andere Prominentenbälle,
darunter auch den Opernball. Er etablierte sich jedoch nicht nur als
renommierter Tanzlehrer, sondern auch als führender Ratgeber in
Anstandsfragen. So wusste er mit diffiziler Sorgfalt seine Schüler in die
Kunst des "Kartenabwerfens", einer vergessenen gesellschaftlichen
Umgangsform, einzuführen. Er hielt auch viele Vorträge, u. a. im Radio
und an Schulen. 1957 veröffentlichte er das Buch "Gutes Benehmen wieder
gefragt", das zu einem Standardwerk wurde.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992
-- Erkinger-Kovanda Sabine, Mittwoch, 12. Februar 2014, 12:19