Födermayr, Florian#
* 18. 4. 1877, Kronstorf/Enns (Oberösterreich)
† 7. 3. 1960, Linz
Gutsbesitzer und Politiker
Aus einer Bauernfamilie stammend, besuchte
Födermayr das Gymnasium in Linz und 1891-1893 die Ackerbauschule in Ritzlhof.
1896-1899 leistete er Militärdienst. Er erwarb den Besitz Sipbachhof in
Allhaming, den er zu einer Musterlandwirtschaft ausbaute. Im 1.
Weltkrieg wurde Födermayr als Fachmann zum Kommissär der
Kriegsgetreideverkehrsanstalt und zum Mitglied der
Preisprüfungskommission in Steyr bestellt. 1919-1934 war Födermayr Vertreter
der Christlichsozialen im Parlament, gleichzeitig Funktionär in
zahlreichen bäuerlichen Gremien. Nach dem Krieg erwarb er ein Gut in
Kronstorf, wo er 1928 auch zum Bürgermeister gewählt wurde. 1929-1930
amtierte Födermayr als Land- und Forstwirtschaftsminister, wobei er sich als
besonderer Förderer der agrarischen Genossenschaften erwies. 1934-1938
war er sowohl Mitglied des Staatsrates als auch des Bundestages. 1938
wurde er aller Funktionen enthoben und zwei Tage inhaftiert. Während des
2. Weltkriegs widmete er sich der Verwaltung seines Besitzes. 1945 wurde
Födermayr wieder Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Kronstorf.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992