Federmann, Reinhard#
* 12. 2. 1923, Wien
† 30. 1. 1976, Wien
Schriftsteller und Übersetzer
Der Sohn eines Juristen, dessen Eltern früh starben, brachte sich nach
der Matura u. a. als Hilfsarbeiter und Chauffeur durch. Nach dem 2.
Weltkrieg begann er zu schreiben. Um seinen Lebensunterhalt zu
bestreiten, verfasste er Romane mit
Milo Dor
sowie Kurzgeschichten für
Zeitungen und Features und Hörspiele für den Rundfunk. Für literarische
Arbeiten von Qualität blieb dem hochbegabten Erzähler kaum Zeit.
Immerhin gelangen ihm 6 Romane, von denen "Das Himmelreich der Lügner"
(1959) über die Februarereignisse 1934 der bedeutendste ist. 1972-1975
gab
Federmann die Monatsschrift für Literatur und Kunstpolitik "Die Pestsäule"
heraus und übersetzte, zum Teil mit Milo Dor gemeinsam, Milovan Djilas, Ivo
Andric und Dino Buzzati. Er starb verkannt und unbeachtet.
Werke#
- "Chronik einer Nacht" (Neuaufl. 1988)
- "Der schielende Engel" (1963)
- "Es kann nicht gelogen sein" (Erzählungen, 1951)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992