Flora, Paul#
* 29. 6. 1922, Glums (Südtirol)
† 15. 5. 2009, Innsbruck
Zeichner, Graphiker und Karikaturist
Flora kam mit seinen Eltern 1927 nach Innsbruck und besuchte dort das Gymnasium mit dem festen Vorsatz, Zeichner zu werden. Er inskribierte nach der Matura an der Kunstakademie in München, ohne jedoch am akademischen Betrieb Anteil zu nehmen. 1944 wurde er zur deutschen Wehrmacht einberufen, geriet in US-Gefangenschaft und entschloss sich nach seiner Entlassung, als freischaffender Künstler zu leben. Flora begann seine Karriere, die über die Arbeit für angesehene Zeitungen wie "Die Zeit" und den "Observer" sowie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland zum Welterfolg führte, in der Nachfolge Alfred Kubins. Er löste sich bald von seinen Vorbildern, zu denen auch Paul Klee und Lyonel Feininger gehörten, und fand zu seinem persönlichen, unverwechselbaren Zeichenstil, der sich durch einen lockeren Federstrich, aus dem Ironie und feiner Sarkasmus sprießen, auszeichnet. Flora übt in seinem Werk mit subtiler Ironie Kritik an der Gesellschaft und an menschlichen Schwächen. Der scharfsichtige, hintergründige Karikaturist hat zahlreiche Bücher illustriert und auch eigene Werke verfasst ("Floras Fauna", 1953). Der Künstler schuf auch Bühnenbilder.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992