Forst, Willi #
(eigentlich Wilhelm Anton Frohs)
* 7. 4. 1903, Wien
† 11. 8. 1980, Wien
Filmschauspieler und Regisseur
Sein Name ist untrennbar mit dem Erfolg des Wiener Films in der
Zwischenkriegszeit verknüpft. Der berühmte Schauspieler und Regisseur
begann seine Laufbahn an Provinzbühnen und am Wiener Carltheater. In
Berlin brillierte er als Revuestar und wechselte schließlich zum
Stummfilm über, in dem er als jugendlicher Bon-vivant mit persönlicher
Ausstrahlung eine blendende Figur machte; seinen ersten durchschlagenden
Erfolg erzielte er 1927 in dem Film "Die drei Niemandskinder". Aber erst
der Tonfilm, in dem seine weiche, wohlklingende Stimme zum Tragen kam,
brachte den Durchbruch. Tonfilmschlager erhöhten seine Popularität und
machten ihn zum Star musikalischer Filmkomödien wie "Zwei Herzen im
Dreivierteltakt" (1930).
1933 gelang
Forst mit "Leise flehen meine Lieder", einem Schubert-Film mit
Hans Jaray, sein Debüt als Regisseur. Schon "Maskerade" (1934) mit
Paula Wessely
in der Hauptrolle wurde ein Welterfolg. 1936 gründete er eine
eigene Filmgesellschaft, 1939 schuf er seinen persönlichsten Film: "Bel ami".
Zur Zeit der NS-Herrschaft in Österreich, drehte er "patriotische"
Unterhaltung ("Operette", 1940, "Wiener Blut", 1942, "Frauen sind keine
Engel", 1943) z. T. mit unterschwelliger Regimekritik.
Nach dem 2. Weltkrieg glückte
Forst mit "Die Sünderin" (1951, mit Hildegard
Knef) sein Regie-Comeback, stieß mit dem Thema Sterbehilfe jedoch auf
weitgehende Ablehnung. Daraufhin kehrte er in sein bevorzugtes Genre des
leichten Unterhaltungsfilms zurück und drehte u. a. "Im Weißen Rößl"
(1952) und "Kaiserjäger" (1956). An seine Vorkriegserfolge konnte er
jedoch nicht mehr anschließen.
Literatur#
- R. Dachs, Willi Forst Eine Biographie (1986)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992