Goltz, Christel#
* 8. 7. 1912, Dortmund
Kammersängerin
Die gefeierte Sopranistin entstammt einer Künstlerfamilie. Sie studierte
Gesang und Tanz in München, debütierte als Tänzerin und Choristin in
Fürth und kam als Solistin über Plauen und Dresden an die Wiener
Staatsoper. Von ihrem ersten Auftritt an, als sie 1951 die Salome sang,
bis 1970, als sie sich von der Bühne zurückzog, gehörte sie zu den
prominentesten
Sängerinnen des Hauses.
Goltz, die ein umfangreiches Repertoire souverän
meisterte, erreichte in dramatischen Rollen den Gipfel ihrer
Gesangskunst. Sie verfügte über eine äußerst voluminöse Stimme von
überzeugender Ausdruckskraft und eine außergewöhnliche sängerische
Intelligenz, die stets auf das Wesentliche der Partie zielte. Sie war
für eine ganze Generation die "Wozzek"-Marie; ihre Elektra, ihre Leonore
und ihre "Jenufa"-Küsterin blieben unvergesslich. Eine steile
internationale Karriere führte die Sängerin an alle großen Opernhäuser
der Welt und zu allen renommierten Festspielen. Sie ist Ehrenmitglied
der Wiener Staatsoper.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992