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Grünmandl, Otto#


* 4. 5. 1924, Hall (Tirol)

† 3. 3. 2000, Hall


Kabarettist und Schriftsteller


Sein Vater war ein jüdischer Schneider aus Böhmen, der zum Protestantismus konvertierte, sich 1907 in Tirol niederließ und hier ein Textilgeschäft aufbaute; 1938 kam er in ein KZ, das er überlebte, der Sohn in ein Arbeitslager. Nach seiner Befreiung studierte Grünmandl an der Technischen Hochschule in Graz und war 1948-1965 als Textilkaufmann tätig. Für sein literarisches Werk - Gedichte, Erzählungen, neoexpressionistische Hörspiele, z. B. "Rochade" - erhielt er den Staatspreis. Schließlich entdeckte der Rundfunk sein humoristisches Genie. Grünmandls "Alpenländische Interviews" (ab 1973) wurden besonders populär. 1972-1981 war er Leiter der Abteilung Wort im ORF-Landesstudio Tirol. Seither ist er freischaffender Kabarettist. Bereits 1976 war der schrullige Tiroler beim "steirischen herbst" mit seinem ersten Kabarettprogramm aufgetreten, dem weitere folgten: "Ich heiße nicht Oblomow" (1979), "Ich bin ein wilder Papagei" (1982), "Politisch bin ich vielleicht ein Trottel, aber privat kenn' ich mich aus" (1987), "Ich bin der Kaiser Nero" (1989).



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992