Graf, Max#
* 1. 10. 1873, Wien
† 24. 6. 1958, Wien
Musikkritiker und -schriftsteiler
Der einflussreiche Kritiker, der sich nachdrücklich für neue Strömungen
in der Musik einsetzte, hatte 1896 in Wien promoviert. 1900-1938 war er
Musikreferent der "Wiener Allgemeinen Zeitung", ab 1909 auch Professor für
Musikgeschichte an der Wiener Musikakademie. 1938 musste er in die USA
emigrieren. Nach seiner Rückkehr lehrte er ab 1948 am Mozarteum in
Salzburg. Er schrieb zahlreiche Werke, darunter "Moderne Musik" (1946),
"Die Wiener Oper" (1955).
Sein Sohn Herbert (1903-1973) studierte Gesang und Musikwissenschaft in Wien
und trat in der Zwischenkriegszeit
als Opernregisseur an deutschen und Schweizer Bühnen hervor. In der
Emigration stieg er zu einem der erfolgreichsten Musiktheaterregisseure
Amerikas auf. Nach seiner Rückkehr arbeitete er zunächst bei den
Salzburger Festspielen eng mit Furtwängler zusammen. Er schuf gemeinsam mit
Oscar_Fritz Schuh
und Günther Rennert legendäre Mozart-, Wagner- und Strauss-Inszenierungen an der Wiener Staatsoper.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992