Groer, Hans Hermann#
* 13. 10. 1919, Wien
Erzbischof von Wien
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wien und Hollabrunn studierte der
Offizierssohn Philosophie und Theologie. In der deutschen Wehrmacht
eingerückt, wurde er 1942 von Kardinal
Innitzer zum Priester geweiht,
in Petronell und Bad Vöslau war er dann als Kaplan tätig. 1946 ging er
als Studienpräfekt und Religionslehrer an das Seminar nach Hollabrunn,
1949 erlangte er sein theologisches Doktorat.
Groer revitalisierte ab 1969 die Wallfahrten nach Maria Roggendorf (Niederösterreich) und wurde dessen
Wallfahrtsdirektor sowie geistlicher Leiter der "Legio Mariae".
Inzwischen Direktor des Aufbaugymnasiums Hollabrunn, trat er 1976 im
Stift Göttweig in den Benediktinerorden ein, wo er 1980 seine feierliche
Profess ablegte. Als Groer 1986 - für viele überraschend - zum Wiener
Erzbischof ernannt wurde, behielt er das Ordenskleid bei. Mönchische
Askese und nicht der Habitus eines Kirchenfürsten prägen seinen
Amtsstil. In der Medienöffentlichkeit gilt er als konservativer
Amtsträger, der manche Neuerungen des II. Vaticanums ablehnt.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992