Henz, Rudolf #
(auch R. Miles)
* 10. 5. 1897, Göpfritz (Niederösterreich)
† 12. 2. 1987, Wien
Schriftsteller
Henz studierte nach dem 1. Weltkrieg Germanistik und Kunstgeschichte
(Promotion: 1923). Er begründete 1925 eine "Christliche
Volkshochschule". Danach war er in der RAVAG (Radio Verkehrs AG) tätig.
Ab 1932 Programmdirektor, führte er den Schulfunk ein, den er im Sinne
des Ständestaats lenkte. 1938 außer Dienst gestellt, war er im 2.
Weltkrieg als Mitarbeiter des Denkmalamts und als
Glasscheibenrestaurator tätig. 1945-1971 wirkte er wieder beim Rundfunk,
zunächst als Programmdirektor, dann im Aufsichtsrat und im
Programmbeirat. Auch in zahlreichen anderen Funktionen (1947-1958
Präsident der Katholischen Aktion, 1967 Präsident des Österreichischen Kunstrates
u. a.) war er eine einflussreiche Persönlichkeit im Kulturleben.
Henz war ein betonter Vertreter des politischen Katholizismus. Als Autor
wurde er mit dem Roman "Der Gaukler" (1932) bekannt. Es folgten
Gedichtbände (u. a. "Döblinger Hymnen" 1935, "Der geschlossene Kreis",
1964), mehrere Dramen (u. a. "Kaiser Joseph II.", 1937, "Die große
Entscheidung", 1954) und weitere Romane wie "Der Kurier des Kaisers"
(1941). Ab 1952 gab er die Zeitschrift "Wort in der Zeit" heraus. In
seiner Autobiographie "Fügung und Widerstand" (1963, 1981) zog Henz als
Katholik und Patriot eine Lebensbilanz.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992