Hilbert, Egon#
* 19. 5. 1899, Wien
† 18. 1. 1968, Wien
Theaterdirektor
Der gelernte Jurist (Promotion: 1924) arbeitete zunächst als
Kulturreferent im Bundespressedienst. Unter dem NS-Regime war er 7 Jahre
im KZ Dachau. 1945 wurde er Presseattache der österreichischen Gesandtschaft in
Prag, danach zunächst provisorischer Direktor des Salzburger
Landestheaters und 1946-1953 Leiter der Bundestheaterverwaltung.
1954-1959 leitete er das österreichische Kulturinstitut in Rom, 1959-1963 war er
Intendant der Wiener Festwochen. 1963/64 übernahm er gemeinsam mit
Herbert von Karajan,
danach allein bis 1968 die Direktion der
Wiener Staatsoper.
Der engagierte Theatermann holte neue Dirigenten (Bernstein) und
Regisseure (Everding) an das Haus, gewann Wieland Wagner für
"Lohengrin", "Salome" und "Elektra" und engagierte
Otto Schenk
für
die Inszenierung der Oper "Lulu" von
Alban Berg.
In anderen Fällen
besaß er keine so glückliche Hand und wurde schließlich nach einer
Diffamierungskampagne gegen seine Amtsführung vorzeitig verabschiedet.
Unmittelbar darauf erlitt er einen Herzschlag.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992