Hunger, Herbert#
* 9. 12. 1914, Wien
Byzantinist
Hunger gilt als Begründer einer "Wiener Schule der Byzantinistik". Nach dem
Studium der klassischen Philologie und Germanistik wurde er 1936 zum Dr.
phil promoviert. Er arbeitete zunächst als Gymnasiallehrer, musste aber
bald einrücken. 1954 habilitierte er sich für Byzantinistik. 1956
übernahm er die Leitung der Papyrussammlung der Nationalbibliothek. 1962
wurde er zum o. Professor ernannt. Der vielfache Ehrendoktor war ab 1973
Präsident der Akademie der Wissenschaften. Er ist Mitglied zahlreicher
ausländischer Akademien. Seit 1976 gibt der bekannte Wissenschaftler das
Prosopographische Lexikon der Paläologenzeit heraus, ein
wissenschaftliches Großprojekt, das erst mit Einsatz von Computern in
Angriff genommen werden konnte.
Werke#
- "Byzantinische Geisteswelt" (1958), "Reich der Neuen Mitte. Der
- christliche Geist der byzantinischen Kultur" (1965), "Byzantinistische
- Grundlagenforschung" (1973), "Das byzantinische Herrscherbild" (1975)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992