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Janowitz, Gundula#


* 2. 8. 1937, Berlin


Kammersängerin


Die gefeierte Künstlerin wuchs in Graz auf. Nach dem frühen Tod des Vaters musste sie das Gymnasium verlassen, besuchte einen Handelskurs und war dann im Büro einer landwirtschaftlichen Zeitung beschäftigt. Daneben ließ sie sich im Landeskonservatorium zur Sängerin ausbilden. 1959 holte sie Herbert von Karajan, der sie entdeckte, an die Wiener Staatsoper, wo sie als Barbarina in "Figaros Hochzeit" debütierte. 1962 wurde sie Ensemblemitglied. Der Grundstein für eine glanzvolle Karriere war damit gelegt. 1960 sang sie erstmals in Bayreuth, ab 1963 bei den Salzburger Festspielen. Gastspiele an den großen europäischen Bühnen folgten. Nach und nach erarbeitete sich die Sängerin mit dem leuchtend-reinen Sopran ein breites Repertoire. Sie brillierte in ihren Lieblingspartien: als Gräfin in "Figaros Hochzeit", als Ariadne, Arabella und als überzeugend wienerische Marschallin. Sie hat sich aber auch das italienische Fach erobert, etwa mit ihrer mitreißenden Odabella in Verdis "Attila", und sie war auch eine ergreifende Sieglinde. Die Sopranistin von Weltruf hat 1990 ihre Karriere als Sängerin beendet und ist nach Graz zurückgekehrt, um dort das Opernhaus zu leiten. Als erster weiblicher Opernchef hat sie ein Tabu der österreichischen Musikgeschichte gebrochen. Ihre Direktion stand allerdings unter keinem guten Stern; bereits im Mai 1991 legte sie das Amt zurück.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992