Kernstock, Ottokar#
* 25. 7. 1848, Maribor/ Marburg (Slowenien)
† 5. 11. 1928, Festenburg (Steiermark)
Geistlicher und Lyriker
Der Katholik trat 1867 nach einem abgebrochenen Jusstudium in Graz in
das Chorherrenstift Vorau ein, wurde 1871 zum Priester geweiht und war
ab 1889 Pfarrer auf der Festenburg, wo ein Großteil seiner
deutschnationalen, spätromantischen Lyrik entstand. Im 1. Weltkrieg
verfasste er martialisch-patriotische Verse.
Kernstocks "Sei gesegnet ohne Ende"
war 1929-1938 der Text der Österreichischen Bundeshymne, obwohl der Verfasser
bereits früh mit dem Nationalsozialismus sympathisierte. Der steirische
Geistliche zählte denn auch zu den bevorzugten Poeten des "Dritten
Reiches".
Werke#
- "Die wehrhaft Nachtigall: Alldeutsche Weisen" (1900)
- "Turmschwalben" (1908)
- "Steirischer Waffensegen" (gemeinsam mit P. Rosegger, 1916)
- "Christkindleins Trost. Weihnachtsspiel" (1928)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992