Kleiber, Carlos#
* 3. 7. 1930, Berlin
† 13. 7. 2004, Konjsica (Slowenien)
Dirigent
Der Sohn des großen österreichischen Dirigenten Erich
Kleiber (1890-1956), der fast
ausschließlich im Ausland wirkte, begann zunächst ein Chemiestudium.
Danach erlernte er als Autodidakt den Dirigentenberuf. Seine Karriere
begann in Südamerika, führte ihn an deutsche Bühnen und 1956-1958 an die
Wiener Volksoper. Von dort ging er zurück nach Deutschland, wo er
1958-1964 in Düsseldorf und ab 1966 in Stuttgart wirkte. Danach
betätigte er sich nur noch als Gastdirigent. Der schwierige Künstler -
1982 verließ er während einer Schallplatten- und Fernsehproduktion mit
den Wiener Philharmonikern ohne Angabe von Gründen den Saal und reiste
ab - wurde mit Bizets "Carmen" und Puccinis "La Boheme" in Wien
stürmisch gefeiert. 1989 stand er zum ersten Mal und mit großem Erfolg
beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Musikvereinssaal am
Dirigentenpult.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992