Klein, Franz#
* 24. 4. 1854, Wien
† 6. 4. 1926, Wien
Jurist und Politiker
Der Sohn eines Gold- und Silberschmieds studierte in Wien Jus
(Promotion: 1878), begann als Rechtsanwalt zu arbeiten und habilitierte
sich 1885 für Zivilprozessrecht. 1886-1891 war er als Kanzleidirektor an
der Universität Wien tätig. 1891 wechselte er in das Justizministerium,
wo er maßgeblichen Anteil an den Gesetzesentwürfen für die Zivilprozess-
und die Exekutionsordnung hatte. 1906-1908 und noch einmal kurz 1916 war
er Justizminister. Er beeinflusste wesentlich die Einführung des
allgemeinen Wahlrechts. 1919 war er ursprünglich als Leiter der
Delegation für die Verhandlungen in St. Germain vorgesehen, doch
scheiterte dies an politischen Querelen. Er reiste aber als Mitglied der
Delegation nach St. Germain, von wo er in zahlreichen Briefen über den
Verlauf der Verhandlungen berichtete.
Literatur#
- F. Fellner (Hg.), Franz Klein Briefe. St. Germain im Sommer 1919 (1977)
- NÖB 4 (1927)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992