Kohr, Leopold#
* 5. 10. 1909, Oberndorf (Salzburg)
† 26. 2. 1994, Gloucester (Großbritannien)
Philosoph
Der Arztsohn studierte in Wien, Innsbruck, Paris und London. Für die
Agence Viator berichtete er aus dem Spanischen Bürgerkrieg, wo er Ernest
Hemingway und George Orwell kennenlernte. 1938 emigrierte er über die
USA nach Kanada. Der Universitätslehrer wurde bekannt als Vorkämpfer für
kleine, überschaubare Einheiten. Er ist der Vater der Theorie von "small
is beautiful". Bis zum Jahre 1947 unterrichtete er an der
Staatsuniversität von Puerto Rico Nationalökonomie und politische
Philosophie. Er gilt als "Geburtshelfer" des karibischen Kleinstaates
Anguilla.
Kohr lehrte auch in Wales, wo er die walisische
Unabhängigkeitsbewegung unterstützte. Seit seiner Emeritierung 1974 lebt
Kohr wieder in Salzburg, wo er sich für den Nationalpark Hohe Tauern
einsetzt.
Werke#
- "Die überentwickelten Nationen" (1962)
- "Weniger Staat" (1965)
- "Das Ende der Großen" (1986)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992