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Kotzina, Vinzenz#


* 30. 3. 1908, Neunkirchen (Niederösterreich)

† 12. 4. 1988, Gutau (Oberösterreich)


Kammerfunktionär und Politiker


Der Sohn eines Schneidermeisters studierte Jus in Wien und Fribourg (Schweiz). 1935 übernahm er das Sekretariat der Landesgruppe Niederösterreich des Gewerbebundes und wurde dann Geschäftsführer, bis ihn 1938 die Nationalsozialisten seiner Funktion enthoben. In der Folge war er als Geschäftsführer bei Innungen des Bauwesens tätig. Aus dem Krieg zurückgekehrt, baute er als Kammeramtsdirektor ab 1945 die neue oberösterreichische Kammerorganisation auf. Er kümmerte sich um den Neubau eines Kammergebäudes und errichtete ein Wirtschaftsförderungsinstitut. Kotzina gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des oberösterreichischen Wirtschaftsbundes der ÖVP. 1962-1974 war er Nationalratsmitglied. 1963 trat er als Staatssekretär für Handel und Wiederaufbau ins Kabinett ein, 1966 übernahm er das eben errichtete Bundesministerium für Bauten und Technik. Als Minister ist ihm die Erstellung eines gesamtösterreichischen Autobahnen- und Straßenkonzepts zu danken. Als Befürworter der Errichtung des Main-Rhein-Donau-Kanals trat er auch für den koordinierten Donauausbau ein. Er initiierte die Linzer Zollfreizone und erarbeitete das Bundesstraßengesetz. Nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett 1970 war er noch drei Jahre als Kammeramtsdirektor in Oberösterreich tätig.

--> Ausführlicher Lebenslauf


© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992