Kramer, Theodor#
* 1. 1. 1897, Niederhollabrunn (Niederösterreich)
† 3. 4. 1958, Wien
Lyriker
Kramer war der Sohn eines jüdischen Gemeindearztes. Er besuchte die
Realschule in Wien und wurde im 1. Weltkrieg schwer verwundet. Nach
Abbruch eines Philosophie- und Jusstudiums arbeitete er u. a. als
Buchhändler und Verlagsvertreter. Dann widmete er sich der Dichtkunst.
1939 musste er emigrieren und fand - nach seiner Internierung -1943
eine Anstellung als Bibliothekar am Technical College in Guilford
(Surrey). 1957 kehrte er aus England zurück und starb im Jahr darauf in
Wien.
Kramers erster Gedichtband "Die Gaunerzinke" erschien 1928. Die formal
traditionsgebundenen, bildkräftigen Verse beschreiben das Leben und das
Leid des Landproletariats, der von der Gesellschaft Ausgestoßenen. Der
Dichter lieh jenen Menschen seine Stimme, "die ohne Stimme sind".
Kramer war
ein großer Lyriker, dessen umfangreiches Werk bis heute weitgehend
unbekannt geblieben ist. Seine "Gesammelten Gedichte" wurden von E.
Chvojka herausgegeben (3 Bde., 1984-1987).
Literatur#
- Kramer Kaiser, Theodor Kramer 1897-1958 (1983).
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992