Krupp, Arthur#
* 31. 5. 1856, Wien
† 21. 4. 1938, Berndorf (Niederösterreich)
Großindustrieller
Nach Studien am Züricher Polytechnikum und den Technischen Universitäten
von Berlin und Wien übernahm
Krupp 1879 die väterliche Berndorfer
Metallwarenfabrik, die in erster Linie Bestecke erzeugte. Er baute den
Betrieb aus, gründete Werke in Traisen und Lilienfeld und weitete die
Produktionspalette u. a. auf Messingpatronenhülsen aus. Er erfand eine
Methode des Metallgusses, die für Jahre führend blieb. Krupp, der bis 1918
Mitglied des österreichischen Herrenhauses war, widmete sich auch der Produktion
chemischer Apparate; 1905 führte das Berndorfer Werk als erster
Industriebetrieb Österreichs elektrische Beleuchtung ein, wofür
Krupp
ein eigenes E-Werk errichtete. 1906 baute er das bedeutendste
Großwalzwerk der Monarchie. Der Betrieb in Berndorf florierte,
er stellte täglich 40000 Bestecke her. Die Umstellung
auf Kriegsproduktion 1914 erfolgte mühelos, schwierig dagegen war nach
dem 1. Weltkrieg der Übergang auf die Friedenswirtschaft, u. a. durch
den Wegfall von Absatzgebieten. Erst in den 30er Jahren erholte sich das
Werk wieder.
Der Industrielle setzte sich auch für die Gemeinde Berndorf ein, noch
heute erinnert die Schule, deren Klassenzimmer er in unterschiedlichen
historischen Baustilen einrichten ließ, an seine Bemühungen.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992