Kubitschek, Wilhelm#
* 28. 6. 1858, Bratislava/Preßburg (Slowakei)
† 2. 10. 1936, Wien
Archäologe und Numismatiker
Kubitschek war einer der bedeutendsten österreichischen Altertumswissenschaftler seiner
Zeit. Er wirkte 1881-1896 als Gymnasiallehrer, ab 1888 auch als
Privatdozent für alte Geschichte in Wien. 1896 zum a. o. Prof. in Graz
ernannt, nahm er 1897 in Wien seine Tätigkeit als Kustos am kaiserlichen
Münzkabinett auf und lehrte an der Wiener Universität. Ab 1910 war er
Direktor der k. k. Münz- und Medaillensammlung des Hofmuseums. 1916
übernahm er ein Ordinariat für römische Altertumskunde, 1918 erhielt er
auch die römische Geschichte zugewiesen. 1929 wurde er emeritiert.
Die Arbeit des Gelehrten erstreckte sich auf alle Gebiete der
klassischen Philologie, der alten Geschichte und Archäologie. Er war der
Begründer der wissenschaftlichen Vindobona-Forschung. Er bestimmte den
Hohen Markt als Zentrum des Römerlagers Vindobona und erwarb sich
Verdienste um die Erforschung Carnuntums.
Kubitschek begründete das "Jahrbuch für Altertumskunde" und die
"Numismatische Zeitschrift", die er auch redaktionell betreute.
Werke#
- "Führer durch Carnuntum" (1923)
- "Römerfunde von Eisenstadt" (1926)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992