Kunz, Erich#
* 20. 5. 1909, Wien
† 8. 9. 1995, Wien
Kammersänger
Kunz erhielt seine Ausbildung an der Wiener Musikakademie, wo u. a. Hans
Duhan sein Lehrer war. Er debütierte 1933 als Osmin in Mozarts "Die
Entführung aus dem Serail" am Stadttheater in Troppau. Über Plauen und
Breslau kam er 1941 an die Wiener Staatsoper, wo er in 45 Jahren
unzählige Rollen gesungen hat. Sein Repertoire reichte von seinen
Mozart-Glanzrollen (er war "der" Papageno) bis zum Beckmesser, vom
Doktor Bartolo bis zum Gefängnisdirektor in "Die Fledermaus".
Kunz besaß
neben seinem weichen, charaktervollen Bariton ein komödiantisches
Spieltalent, das ihn zu einem der populärsten Opernsänger der
Nachkriegszeit machte. Er gastierte an der Mailänder Scala ebenso wie an
der New Yorker "Met", sang aber auch Wienerlieder (z. B. das
"Fiakerlied") in unnachahmlichem Stil.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992