Lehar, Franz#
* 30. 4. 1870, Komarom/Komorn (Ungarn)
† 24. 10. 1948, Bad Ischl (Oberösterreich)
Operettenkomponist
Franz Lehar
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
Lehar war der Sohn eines Militärkapellmeisters, der in vielen Städten der
Monarchie tätig war. Der spätere "König der Wiener Operette" kam mit 12
Jahren an das Prager Konservatorium. Danach war er Konzert- und
Kapellmeister in Pola, Triest, Budapest und Wien, ehe er sich um 1900
ganz dem kompositorischen Schaffen verschrieb. Mit seiner ersten
Operette "Wiener Frauen" (1902) errang er einen Achtungserfolg, doch
schon "Die lustige Witwe" (1905) trug ihm Weltruhm ein. Es war der erste
Höhepunkt der Silbernen Wiener Operettenära; in den folgenden
Jahrzehnten gelang Lehar mit klangvollen Tanzoperetten ein Erfolg nach dem
anderen. Auf "Der Graf von Luxemburg" (1909) folgten - nach Unterbrechung
durch den 1. Weltkrieg - "Paganini" (1925), "Der Zarewitsch" (1927) sowie
"Friederike" (1928), das der Meister als sein liebstes Werk bezeichnete,
und "Das Land des Lächelns" (1929).
Lehar schuf auch symphonische
Dichtungen, Intermezzi, Scherzi und Instrumentalwerke, die jedoch beim
Publikum weniger gut ankamen. Seine erste Oper "Kukuschka" (später
als "Tatjana" neu eingerichtet) wurde in Leipzig uraufgeführt, die
komische Oper "Giuditta" hatte 1934 an der Wiener Staatsoper Premiere,
war aber kein durchschlagender Erfolg.
Lehars Popularität lag in der
leichten, heiteren Musik begründet, zu deren prominentestem österreichischen
Vertreter er in unserem Jahrhundert wurde.
Literatur#
- M. Schönherr, Franz Lehar Bibliographie zu Leben und Werk (1970)
- O. Schneidereit, Franz Lehar, Eine Biografie in Zitaten (1984)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992