Lorenz, Adolf#
* 21. 4. 1854, Weidenau (Oberschlesien)
† 12. 2. 1946, Altenberg (Niederösterreich)
Orthopäde
Lorenz gilt als Begründer der modernen Orthopädie.
Der Sohn armer Handwerksleute maturierte in Klagenfurt und
studierte anschließend an der Wiener Universität Medizin (Promotion:
1880). Er habilitierte sich 1884 als Chirurg, wechselte dann aber wegen
eines Karbolekzems zur wenig beachteten Orthopädie über. Er bereiste
ganz Europa und trug das wenige Wissen, das es über dieses Fachgebiet
gab, zusammen. Aus eigener Tasche kaufte er orthopädische Geräte und
begann am Wiener Allgemeinen Krankenhaus mit der Einrichtung von
Gelenken und der unblutigen Korrektur der angeborenen
Hüftgelenksverrenkung, einer Therapie, die ihn weltberühmt machte. 1889
wurde Lorenz a. o. Prof. für Orthopädie, der erste in Österreich. Erst 1924
wurde er zum o. Univ.-Prof. ernannt. Zu Wohlstand gelangt, kaufte er in
Altenberg (Niederösterreich) einen Bauernhof, den er zu einem Herrensitz ausgestaltete
und an seinen zweitältesten Sohn, den Verhaltensforscher
Konrad Lorenz
vererbte. 1936 veröffentlichte der "Orthopädiepapst" eine interessante, humorvolle Autobiographie.
Literatur#
- A. Lorenz, Wenn der Vater mit dem Sohne (1952)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992