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Müllner, Viktor#


* 10. 7. 1902, Wien

† 12. 7. 1988, Wien


Lehrer und Politiker


Der Lehrer und Funktionär der Vaterländischen Front wurde 1938 verhaftet; im KZ lernte er Franz Olah kennen, mit dem er über Parteigrenzen hinweg ein Leben lang befreundet blieb. Nach 1945 beteiligte sich der ÖVP-Politiker mit großer Energie am Wiederaufbau des schwer zerstörten Niederösterreich Er wurde öffentlicher Verwalter, später Geschäftsführer und Generaldirektor der landeseigenen Elektrizitätsgesellschaft "Newag". 1955 gründete er als Landesfinanzreferent die "Niogas", wodurch die reichen Gasvorkommen in Landesbesitz blieben, und wurde Präsident des Aufsichtsrats. Auf Müllners Initiative geht die Erbauung der "Gartenstadt Süd" zurück, die international als städtebauliches Experiment galt. Auch Landesobmann des ÖAAB, legte er auf einer Bank Landesgelder an, deren zusätzliche Erträge seiner Partei zugute kamen. Derartige Machinationen brachten den mächtigen Politiker (er war auch Landeshauptmann-Stellvertreter und stellvertretender Landesparteiobmann der ÖVP) schließlich zu Fall, 1966 wurde er verhaftet und 1968 in einem Sensationsprozess zu 4 Jahren Kerker verurteilt, musste aber als Schwerkranker seine Strafe nicht absitzen. Seine Partei trennte sich von ihm. Er starb völlig mittellos.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992