Mautner Markhof, Manfred#
* 17. 9. 1903, Wien
† 4. 1. 1981, Wien
Großindustrieller
Der Enkel des Firmengründers Adolf Ignaz
Mautner Markhof und Onkel von Georg
Mautner Markhof
leitete jahrzehntelang den Familienkonzern. Gleichzeitig nahm er eine
wichtige Stellung im politischen, v. a. aber im kulturellen Leben Wiens
ein. Als Obmann der Bundessektion Industrie der Kammer der gewerblichen
Wirtschaft und als Vizepräsident der Vereinigung Österreichischer Industrieller
war er einer der einflussreichsten Männer Österreichs; erfolgreich trat
er gegen die Verstaatlichung der Zuckerindustrie auf, auch die
Einführung des 9. Schuljahrs, die sein Vetter
Piffl-Percevic zur
Kabinettsfrage machte, bekämpfte er. Die große Liebe des wirtschaftlich
hochbegabten Mannes galt jedoch den Künsten. Als Präsident der Wiener
Konzerthausgesellschaft sowie des Wiener Männergesangsvereins und als
Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker spielte Mautner Markhof im Kulturleben
eine wichtige Rolle. Er war mit
Karl Böhm,
den er als Staatsoperndirektor förderte,
Richard Strauss
und
Gottfried von Einem
eng befreundet, auch die Schriftsteller
Heimito_von Doderer,
Friedrich Heer
und
Fritz Hochwälder
zählten zu seinem
Freundeskreis. Als Kunstsammler widmete er sich v. a. Lithographien und
Aquarellen. In seiner Jugend ein hervorragender Sportler (v. a. Golf und
Polo), wirkte er als Mitglied des Österreichischen Olympischen Komitees fördernd
für den österreichischen Sport.
Literatur#
- P. Weiser, Manfred Mautner Markhof in: NÖB 21 (1982)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992