Mayr, Richard#
* 18. 11. 1877, Henndorf (Salzburg)
† 1. 12. 1935, Wien
Kammersänger
Mayr war der dominierende Bassist der Vor- und Zwischenkriegszeit an der
Wiener Oper und bei den Salzburger Festspielen. Der Sohn eines
Bierbrauers studierte zunächst Medizin, dann auch Gesang und debütierte
1902 als Hagen in der "Götterdämmerung" in Bayreuth. Hier entdeckte ihn
Gustav Mahler und engagierte ihn noch im selben Jahr an die Wiener
Hofoper. Bis 1935 sang Mayr in Wien rund 100 Partien. Er besaß eine weiche
und charaktervolle Stimme und eine charismatische Ausstrahlung. Seine
Paraderolle blieb seit der Wiener Erstaufführung 1911 der Ochs auf
Lerchenau in "Der Rosenkavalier". Ebenso berühmt waren sein Sarastro,
König Marke, Gurnemanz und Pogner sowie sein Barak, den er bei der Wiener
Uraufführung von
Richard Strauss'
"Die Frau ohne Schatten" (1918) kreierte.
Mayr sang auch u. a. an der Metropolitan Opera in New York und
in London. Eine der größten Persönlichkeiten der Oper, war er auch als
Konzertsänger sehr geschätzt.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992