Meinl, Julius III.#
* 14. 2. 1903, Wien
† 10. 9. 1991, Wien
Unternehmer
Meinl trat 1921 in das Familienunternehmen ein, das sein Großvater 1862 als
Kaffeerösterei gegründet hatte. 1933 übernahm er dessen Leitung. 1938
emigrierte der überzeugte NS-Gegner nach England. 1948 kehrte er als
britischer Staatsbürger nach Österreich zurück und widmete sich dem Wiederaufbau
der traditionsreichen Firma, die in der Zwischenkriegszeit der größte
Lebensmittelkonzern Mittel- und Osteuropas gewesen war. Das
patriarchalisch geführte Unternehmen, einst Pionier des
Massenfilialsystems und des gezielten Werbeeinsatzes, hat heute u. a.
wieder Zweigstellen in den ehemaligen Ostblockländern. Weniger
erfolgreich war der Einstieg in Billigketten, die nach kurzer Zeit
wieder abgestoßen werden mussten.
Meinl, ein begeisterter Tennisspieler und Jäger, übergab 1987 das
Unternehmen an seinen Sohn Julius IV.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992