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Meisel, Kurt#


* 18. 8. 1912, Wien

† 4. 4. 1994, Wien


Bühnen- und Filmschauspieler, Regisseur


Der Sohn eines Arbeiters begann nach der Matura ein Jusstudium, das er jedoch abbrach, um an der Schauspielschule des Wiener Volkstheaters Unterricht zu nehmen. Nach seinem Debüt am Volkstheater trat er in den folgenden Jahrzehnten an zahlreichen Bühnen auf, u. a. in Berlin am Stadttheater, Schillertheater und Theater am Kurfürstendamm, an den Münchner Kammerspielen, in Wien am Theater in der Josefstadt und am Burgtheater, wo er in Stücken von Billinger bis Shakespeare, von Nestroy bis Sartre, von Grillparzer bis Brecht in unzähligen Rollen brillierte. 1966-1970 war Meisel Oberspielleiter am Burgtheater, schied aber im Unfrieden aus. 1972-1983 erzielte er als Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels München große Erfolge. Sein Filmdebüt gab der eigenwillige Künstler 1935 in dem Lustspiel "Der Ehestreik" und lenkte als kleiner Vorstadtgauner und hemmungsloser Triebmensch in "Die goldene Stadt" (1942) erstmals die Aufmerksamkeit eines großen Publikums auf sich. Es folgten "Ein toller Tag" (1945) und sein stärkster Film: "Wozzeck" (1947). Mit Filmen wie "Der Mann auf dem Pferd" (1957) oder "Kriegsgericht" (1959) erwies sich der Regisseur als feinfühliger Seelen- und Milieuschilderer, fand jedoch bei der deutschen Filmindustrie nicht die gebührende Beachtung.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992