Meister, Ernst#
* 23. 2. 1926, Wien
† 27. 6. 1986, Wien
Kammerschauspieler
Der Schauspieler mit der "schönsten Stimme Österreichs" begann nach der
Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft seine Ausbildung am
Reinhardt-Seminar in Linz. Danach war er an einigen Wiener Kleinbühnen
tätig (Renaissance-Theater, Theater der Courage, Konzerthauskeller).
1952 wurde er von
Leon Epp
an das Volkstheater engagiert, und ein
Jahr später profilierte er sich dort in der Rolle des Hugo in Sartres
"Die schmutzigen Hände". Von da an war er aus dem Haus nicht mehr
wegzudenken. In den folgenden 25 Jahren hat er in mehr als 100 tragenden
Rollen (u. a. in Stücken von Gorki und Tschechow, als Liliom, in
klassischen und modernen Rollen) mit seiner Schauspielkunst und seiner
außergewöhnlichen Sprechkultur fasziniert. Das Fernsehpublikum kannte
ihn aus der populären Sendereihe "Die liebe Familie". Man liebte und
schätzte seine Lesungen und Sprechrollen im Radio.
Meister war ohne Zweifel
zu seiner Zeit der profilierteste Sprecher des österreichischen Theaters.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992