Molny-Pluch, Erika #
(geb. Smolnig)
* 28. 6. 1932, Klagenfurt
† 26. 8. 1990, Wien
Erzählerin und Dramatikerin
Molny-Pluch kam 18jährig nach Wien und studierte Wirtschaftswissenschaft. Sie
trat zuerst mit Fernsehdrehbüchern (u. a. der Dramatisierung von
Doderers "Strudelhofstiege") an die Öffentlichkeit, schrieb Texte für
das Kabarett ("Münchner Lach- und Schießgesellschaft", "Der Würfel") und
arbeitete als Kolumnistin für Zeitschriften ("profil", "Ikarus"). 1984
veröffentlichte sie ihren ersten Roman, "Bruchstücke", in dem sie das
von Krieg und Armut geprägte Leben einer alten, vereinsamten Frau
beschreibt. In "Die Frau des Malers" (1988) schildert sie in mitreißend
impulsiver Sprache die Irrtümer einer Künstlerin, die ihre gesamte
Existenz in den Dienst der Karriere ihres Partners stellt, sich selbst
völlig verleugnet und ihr eigenes Ich zerstört. Zusammen mit ihrem Mann,
dem Schriftsteller Thomas Pluch (1935-1992), schrieb sie den Erzählband
"Der liebe Gott des Waldviertels" (1986). Zwei Theaterstücke, "Der
Turm" und "perpetuum mobile", wurden auf Kleinbühnen aufgeführt. Aus dem
Nachlass der Autorin erschien der Erzählband "Das Fest des Hahns" und
der Gedichtband "Schau Frau" (1991).
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992