Muhri, Franz#
* 21. 10. 1924, Steyeregg (Steiermark)
† 7. 9. 2001, Steyeregg (Steiermark)
Politiker
Der Sohn eines Bergarbeiters war zunächst Arbeiter bei der
Graz-Köflacher Eisenbahn, dann, nach Abendkursen, Angestellter. Ein
Mitglied des illegalen Kommunistischen Jugendverbands und der
Widerstandsbewegung, desertierte er 1943 von der deutschen Wehrmacht.
Nach dem Krieg arbeitete er für die KPÖ und wurde 1954 Kandidat für das
Zentralkomitee, 1961 ZK-Mitglied, 1965 Nachfolger von
Johann Koplenig
und, in seiner Funktion bis 1989, einer der längstdienenden
Parteivorsitzenden. Unter seiner Führung trat die KPÖ zunächst für den
"Prager Frühling" und gegen die sowjetische Invasion 1968 ein, um 1971
auf Moskauer
Kurs einzuschwenken und danach jede Kritik in den eigenen Reihen zu
unterdrücken. Die österreichische KP öffnete sich als eine der letzten den neuen
Strömungen Ende der 80er Jahre.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992