Musger, August#
* 10. 2. 1868, Eisenerz (Steiermark)
† 30. 10. 1929, Graz
Techniker und Geistlicher
Der Sohn eines Lehrers studierte nach der Matura in Graz Theologie und
wurde 1890 zum katholischen Priester geweiht. Neben seiner Tätigkeit als
Kaplan studierte
Musger Mathematik und
Physik in Graz. 1893 kam er hier als Präfekt an das Bischöfliche
Knabenseminar, wo er bis zu seinem Tod Zeichnen, Mathematik und Physik
unterrichtete (Lehramtsprüfung: 1898). Seine Befähigung auf dem Gebiet
der Darstellenden Geometrie kam
Musger bei seinen späteren Forschungen
besonders zugute.
Musger beschäftigte sich mit der Kinematographie, wobei er
zunächst eine verbesserte Vorführtechnik (Beseitigung des Flimmerns)
suchte. Er ist der Erfinder der Zeitlupe. Sein erstes Patent, das auf
dem von ihm entwickelten Grundprinzip des Spiegelausgleichs beruhte,
meldete er 1904 an; seinen ersten "Serienapparat mit Spiegelrad" führte
er 1907 in Graz vor. Infolge Unerfahrenheit verfielen seine Patente (ein
zweites erhielt er 1921) bzw. wurden von anderen verwendet;
Musgers
grundlegender Beitrag zur "Zeitlupe" blieb dabei unerwähnt. Das Modell
seines zweiten "Kinematographien" befindet sich in Wien im Technischen
Museum.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992