Neumann, Robert#
* 22. 5. 1897, Wien
† 3. 1. 1975, München
Schriftsteller
Der Sohn eines Bankdirektors studierte Medizin, Chemie und Germanistik
und war nach dem 1. Weltkrieg in den verschiedensten Berufen tätig. 1934
verließ er Wien und emigrierte nach England, später lebte er im Tessin
und in München. Er war Vizepräsident des internationalen
PEN-Clubs.
Neumann schrieb zunächst Gedichte, dann Novellen (u. a. "Jagd auf
Menschen und Gespenster", 1928), historische Romane (u. a. "Struensee",
1935), satirische Reportagen, Kurzgeschichten, Theaterbücher und
Dokumentarberichte. Er war ein scharfzüngiger Gegner der Diktatur, so
wandte er sich in dem Roman "Die Macht" (1932) gegen den
Nationalsozialismus. Berühmt machten ihn seine analytisch-kritischen
Parodien, die zu einer eigenen Literaturgattung wurden, in der er bis
heute keine Nachfolge gefunden hat. Schon der erste Parodienband, "Mit
fremden Federn" (1927), war ein großer Erfolg, es folgte "Unter falscher
Flagge" (1932) und damit der Durchbruch.
Neumann schrieb auch die
Autobiographie "Mein altes Haus in Kent" (1957). Seine gesammelten Werke
sind 15bändig 1959-1972 erschienen.
Literatur#
- J.Jensen (Hg.), Robert Neumann Meisterparodien (1988)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992