Nußbaumer, Adolf#
* 21. 12. 1931, Wien
† 18. 10. 1982, Wien
Wirtschaftswissenschaftler
Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte
Nußbaumer zunächst Jus, dann
Staatswissenschaften. Außerdem absolvierte er Studienaufenthalte im
Ausland und erwarb das Diplom des College d'Europe in Brügge (Belgien).
Daran schloss sich ein einjähriger Studienaufenthalt in den USA und ein
gesteigertes wissenschaftliches Interesse für Nationalökonomie. Nach
einer zweijährigen Tätigkeit als Währungsreferent am Österreichischen Institut
für Wirtschaftswissenschaften konnte sich
Nußbaumer 1961 habilitieren, 1963
wurde er Univ.-Prof. in Graz, 1966 in Wien. Er war Spezialist auf dem
Sektor der Agrarpolitik und der Regionalökonomie. Als Vortragender wirkte
er auch an der Militärakademie, an der Diplomatischen Akademie und an
der Landesverteidigungsakademie und war seit 1968 Direktor der
Sommerhochschule in Strobl am Wolfgangsee. Als Vorsitzender des
Ausschusses für Budgetpolitik der Paritätischen Kommission trug er
wesentlich zum sozialen Frieden im Land bei. 1970-1977 war Nußbaumer auch
Präsident des Verwaltungsrats der Postsparkasse. 1970/71 wurde er zum
Dekan der juridischen Fakultät gewählt. Nach einer Gastprofessur in
Connecticut (USA) leitete er 1977 die Abteilung für Wirtschaftliche
Koordination im Bundeskanzleramt, 1977-1982 wirkte er in gleicher
Funktion im Rang eines Staatssekretärs.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992