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Oerley, Robert#


* 24. 8. 1876, Wien

† 15. 11. 1945, Wien


Architekt, Maler und Kunstgewerbler


Vor dem Besuch der Kunstgewerbeschule erlernte Oerley zunächst das Tischlerhandwerk. 1898 unternahm er eine ausgedehnte Studienreise nach Italien. Als Architekt ein Autodidakt, errichtete er ab 1904 in Wien Mietshäuser, 1908 entstand das Sanatorium Luithlen (später Auersperg), das in Fachkreisen Aufsehen erregte. Zwei Jahre später entwarf er die "Kleine Bühne" (heute: Kabarett "Simpl"). Nach dem 1. Weltkrieg gehörte er zu jenen Architekten, die wichtige kommunale Wohnbauten in Wien errichteten, so den Hanuschhof (1924/25), den George-Washington-Hof (1927-1930). Außerdem erbaute er Privatvillen und entwarf u. a. die Wohnungseinrichtung für Richard Strauss (1935). 1907-1939 war er Mitglied der Wiener Secession (1911/12 Präsident). Oerley, der auch als Aquarellmaler und Lithograph wirkte, war außerdem aktives Mitglied des "Werkbundes". 1938 emigrierte der Künstler und Architekt in die Türkei.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992