Ohmann, Friedrich#
* 21. 12. 1858, Lwow/Lemberg (Galizien)
† 6. 4. 1927, Wien
Architekt
Der Sohn einer Beamtenfamilie studierte Architektur, zuerst an der
Wiener Technischen Hochschule bei Heinrich Ferstel und dann an der
Akademie der bildenden Künste bei Friedrich Schmidt. 1889-1899 lehrte er
an der Prager Kunstgewerbeschule. 1899 wurde er mit dem Ausbau der Wiener
Hofburg betraut. Besonders bedeutsam ist dabei die Errichtung des
Gewächshauses im Burggarten (1902). Gemeinsam mit Josef Hackhofer
gestaltete er die Wienflussregulierung, darunter das Portal beim
Stadtpark (1903-1907). In dieser Zeit entstand auch die Architektur und
Werkanlage für das Kaiserin-Elisabeth-Denkmal im Volksgarten. 1904-1927
leitete er eine Meisterklasse für Architektur an der Akademie der
bildenden Künste.
Ohmann gilt als Hauptmeister des Jugendstilgartens. Er
schuf auch das Museum Carnuntinum in Deutsch-Altenburg (1901),
Österreichs einzigen Museumsbau des Jugendstils. Weitere Museumsbauten
von Ohmann befinden sich in den Nachfolgestaaten der Monarchie, etwa in Split.
Ohmann beherrschte alle Bereiche des Gestaltens vom Produktdesign bis
zum Städtebau, sein unverkennbarer Stil entstand durch die Aufnahme barocker Elemente.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992