Orel, Anton#
* 17. 9. 1881, Wien
† 11. 7. 1959, Wien
Soziologe und Publizist
Orel,
der in Wien studiert hatte, gründete 1905 den "Bund der Arbeiterjugend
Österreichs". Der Zusammenschluss dieser antikapitalistischen
Jugendbewegung mit dem "Verband der christlichen Jugend Österreichs"
1907 führte zu Konflikten mit der Christlichsozialen Partei.
Orel und
seine Anhänger traten aus der Partei aus. 1923 kandidierte er noch
einmal für die Wiener Christlichsozialen, wurde aber zwei Jahre später
wieder ausgeschlossen. 1931 wurde er wegen seines Antikapitalismus von
der Österreichischen Bischofskonferenz öffentlich getadelt. Während des Krieges
wurde er von den Nationalsozialisten 1943/44 inhaftiert.
Orel, der sich
der katholischen Sozialreform Karl Vogelsangs verbunden fühlte, hat in
zahlreichen Schriften und als Publizist und Redakteur verschiedener
Zeitschriften seine Position vertreten.
Werke#
- "Kapitalismus, Bodenreform und christlicher Sozialismus" (1909)
- "Handbuch der christlichen Gesellschaftslehre" (1920)
- "Vogelsangs Leben und Lehren" (1922)
- "Oeconomia perennis" (1930)
- "Wahre Ständeordnung" (1934)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992